Die Haut glatter, das Haar voller, die Zähne weißer – die Werbung verspricht uns die Erfüllung dieser Wünsche. Nur die beste Kosmetik ist gut genug.
Tausende von Zutaten hat die Kosmetikindustrie entwickelt, um damit die Wirkung oder Anwendung von Cremes, Deos und Co. immer weiter zu verbessern.
Wissenschaftliche Studien aber bestätigen, dass in viel zu vielen der Cremes und Flüssigkeiten, die wir uns regelmäßig auf die Haut schmieren oder sprühen, gesundheitsschädigende, hoch allergene, hormonell wirksame oder gar krebserregende Stoffe enthalten sind.
Die herkömmliche Kosmetik ist ein echter Chemie-Cocktail. Meist aus dem Labor.
Erdöl schmiert das Auto – und auch unsere Haut
Sicher ist es kein reines Erdöl, aber ein Erdölprodukt. Der Inhaltsstoff soll als Feuchtigkeitsspender, sowie als Creme- und Fettbasis für die Produkte fungieren. Es soll für Glanz und Geschmeidigkeit sorgen. In Wirklichkeit aber bildet der Stoff einen Film auf der Haut. Er verstopft die Poren, verhindert damit die Hautatmung und trocknet sie schließlich aus.
Es steht im Verdacht Krebserregend zu sein und kann sich in inneren Organen anlagern.
Am häufigsten wird Mineralöl oder Paraffin verwendet. Das ist aus Erdöl destilliertes Öl. Es wird als Ersatz für teure hochwertig pflegende Fette und Öle verwendet. Mineralöle verstecken sich hinter folgenden Namen:
Cera Microcristallina, Ceresin, Mineral Oil, Microcrystalline Wax , Ozokerit, Paraffine, Paraffinum Liquidum, Petrolatum, Vaseline
Parabene – Hormoncocktail im Badezimmer
Parabene sind gängige Konservierungsmittel und stecken praktisch in allen kosmetischen Produkten. Es gibt aber Hoffnung, dass sich das ändert, weil der Trend zu „ohne Parabene“ – ähnlich wie bei Silikonen – immer stärker wird.
Sie stehen in Verdacht, hormonell wirksam zu sein. Sie sollen zum Beispiel wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen im Körper wirken. Deshalb sind Parabene vor allem für Schwangere, Kleinkinder, Föten und Jugendliche in der Pubertät gefährlich. Sie können sich im Körper ablagern und die Aktivität der körpereigenen Enzyme blockieren, wodurch Krankheiten wie Diabetes, Unfruchtbarkeit und das Krebsrisiko begünstigt werden können.
Spätestens, seit Forscher Spuren der Substanz in Tumoren von Brustkrebs Patientinnen nachgewiesen haben, gelten Parabene in Deodorants als besonders gefährlich. Zwar wurde der direkte Zusammenhang von offizieller Stelle nie bestätigt, jedoch besteht der große Verdacht, dass der Stoff hormonell ausgelöste Krebsarten verursachen kann.
Zu erkennen sind diese Stoffe auf den Verpackungen an den Endungen –paraben.
Methylisothiazolinone werden/wurden als Ersatz für Parabene, aufgrund der starken bioziden und konservierenden Eigenschaften, verwendet. Sie beseitigen aber auch nützliche Bakterien auf der Haut. Dadurch kann sie sich schlechter gegen äußere Einflüsse wehren, reagiert mit Ausschlag, Ekzemen und Juckreiz. MI gilt auch als Nervengift, da es Nervenzellen schädigen kann. Seit dem 12. Februar 2017 ist MI nur noch in Kosmetika erlaubt, die ausgespült bzw. abgespült werden. Wie z. B. Shampoo, Duschgel, Seife.
Silikon – Kunststoff lässt die Haare glänzen
Die synthetischen Polymere werden auch aus Erdöl gewonnen und wirken versiegelnd. Sie füllen etwa kaputte Stellen am Haar auf und legen sich wie ein Schutzmantel darum. Silikon in Shampoo ist an der Tagesordnung. Denn glänzende Haare sind der Inbegriff von Attraktivität.
Auch auf die Haut legen sich die Silikone wie ein Film. Dadurch entstehen ein glättender Effekt und ein angenehm weiches Hautgefühl. Es hat auch einen weichzeichnenden Effekt, weshalb sie als Faltenfiller in Anti-Aging-Cremes zum Einsatz kommen.
Der tatsächliche Zustand von Haar und Haut verändert sich aber überhaupt nicht. Sprödes Haar bleibt unter der Silikonschicht spröde, ebenso wie trockene Haut trocken und angespannt bleibt. Das liegt daran, dass Silikon nicht zur Regeneration defekter Hautzellen beiträgt, es „glättet“ nur die Oberfläche, indem es sich wie ein Film darüberlegt. Auf längere Sicht verstopfen Silikone die Poren und Schweißdrüsen, weshalb die Haut spröde wird. Die natürliche Regeneration der Haut wird durch den hautfremden Film verhindert. Die Haut kann nicht arbeiten, atmen und Gifte nach außen transportieren. Weshalb sie in der Folge schneller altert.
Silikone erkennt man meistens an den Endungen -icone oder –iloxane.
PEG – Der Türöffner für Schadstoffe
Polyethylenglycole (PEGs) stecken in vielen konventionellen Kosmetikprodukten, als Emulgatoren, Rückfetter und Waschsubstanzen. Besonders ihre Eigenschaft Fette und Flüssigkeiten zu verbinden, macht sie zu einem gängigen Inhaltsstoff in Cremes, Deos, Shampoos, Zahnpasta, etc. Ihr Grundstoff ist das Erdölderivat Ethylenoxid.
PEGs werden dazu verwendet die Haut durchlässiger für die Wirkstoffe der jeweiligen Kosmetik zu machen. Da aber die Hautschranke durchlässiger wird, können auch Fremd- und Schadstoffe vermehrt über die Haut aufgenommen werden.
Bei Polyethylenglykolen sollte man auf die Vorsilbe „PEG“ achten. Aber auch Inhaltsstoffe die auf „eth“ enden sind PEGs, wie beispielsweise die Waschsubstanz Sodium Laureth Sulfate, die in vielen Duschgels und Shampoos vorkommt.
Sodium Laureth Sulfate SLS – da kriegt jeder sein Fett weg
SLS ist stark fettlösend und hat zudem eine schäumende Eigenschaft. Daher wird dieser Stoff in vielen Waschlotionen, Shampoos und Duschgels eingesetzt. Sie binden die schützenden Fette innerhalb unserer Haut, beispielsweise beim Duschen. Die Fette werden aus der Haut ausgewaschen und die natürliche Hautbarriere wird geschwächt. Die Haut trocknet aus und wird spröde, kann jucken, schuppen und sich röten. Und da SLS zu den PEGs gehört, öffnet es auch hier den Schadstoffen Tür und Tor. Es kann sich in Gehirn, Herz und Leber ablagern und führt somit zu Langzeitschäden. Zudem entsteht bei der Herstellung das krebserregende Dioxin.
Formaldehyd – geht unter die Haut
Heute wird Formaldehyd nur noch selten pur eingesetzt, sondern wird von anderen Inhaltsstoffen abgespalten (Formaldehydabspalter) – das erschwert die Suche auf den Inhaltsstoff-Listen.
Formaldehyd oder Abspalter werden meist als Konservierungsstoff in Kosmetika wie Shampoo, Cremes, Mascaras und Nagellack eingesetzt. Der Wirkstoff gilt in Kosmetik als sehr gefährlich. Aufgrund seiner Größe kann das Molekül leicht in Zellen eindringen. Formaldehyd ist nicht nur hoch toxisch, sondern kann die Hautschutzbarriere massiv stören, die Haut austrocknen und die Hautzellen angreifen. Das führt zu trockener, juckender Haut, schneller Hautalterung, Allergien und Ekzemen. Teilweise sogar zu Schwindel, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Schlaf- und Gedächtnisstörungen. Hohe Konzentrationen an Formaldehyd können zudem krebserregend wirken.
Auf Inhaltsangaben findet man Formaldehyd unter anderen unter den Bezeichnungen Bronidox, Diazolidinyl-Harnstoff, Diazolidinyl-Urea, Imidazolidinyl-Harnstoff, Bronopol, Diazolidinyl-Harnstoff, 2-Bromo-2-Nitropropane-1, 3-Diol, 5-Bromo-5-Nitro1, 3-Dioxane sowie als DM, DEMD, DMDM, DMHF und MDN. Auch findet man es unter den Namen Formalin oder mnm.
Aufgrund seiner negativen Eigenschaften auf die Gesundheit ist Formaldehyd in Kosmetika in einigen Ländern sogar verboten, so zum Beispiel in Schweden und Japan.
Duftstoffe – Gesund riecht anders
Duftstoffe finden sich in fast allen Kosmetikprodukten. Sie werden synthetisch hergestellt. Viele dieser Duftstoffe können bei Menschen Kontaktallergien auslösen. Deshalb müssen 26 der 3000 Duftstoffe namentlich gekennzeichnet sein. Dazu gehören unter anderem Citral, Linalool, Farnesol, Cinnamal etc. Die anderen werden lediglich unter dem Oberbegriff „Parfum“ oder „Fragrance“ aufgeführt. Auch natürliche Düfte wie ätherische Öle, können allergen wirken.
Es gibt Duftstoffe, die giftig für unseren Körper sind. Als besonders gefährlich werden so genannte polyzyklische Moschusverbindungen angesehen. Das sind chemisch hergestellte Duftstoffe, die den echten Moschusduft ersetzen sollen. Sie stehen unter Verdacht, krebserregend zu sein und können sich sowohl im Körper als auch in der Muttermilch anreichern und wie Hormone wirken. In Tierversuchen zeigten sie sich als erbgutverändernd und nervenschädigend. Auch hier wird aber nur die Bezeichnung „Parfum“ in den Inhaltsstoffen aufgeführt.
Bei der Verwendung von Parfums, Deos und Haarsprays atmet man die Moschusduftstoffe direkt ein. Achtung auch bei Raumsprays, Lufterfrischern, Raumduftspendern oder Räucherstäbchen, hier werden über einen langen Zeitraum große Mengen Moschusverbindungen verströmt.
Und zu guter Letzt gibt es auch noch Toilettenpapier, Taschentücher und Slipeinlagen die duften…
Phthalate – treiben ihr Unwesen
Phthalate sind Weichmacher. Sie verhindern, dass Kosmetika und medizinische Salben austrocknen, dienen als Konservierungsmittel und machen Cremes geschmeidig.
Sie können allergische Reaktionen hervorrufen, sowie Leber- und Nierenschäden verursachen. Außerdem wirken sie auf den Hormonhaushalt ein und beeinflussen diesen.
Phtaltate kommen in nahezu jedem Kosmetikprodukt zum Einsatz. Unter anderem in Haut- und Sonnencremes, Gesichtswasser, After-Shaves, Zahnpasten, Shampoo, Duschgel, Mascara, Augenbrauenfarbe oder Haarspray und Haargel. Zu erkennen an der Endung «-phthalat». Auch die Bezeichnung «Alcohol denat.» weißt bei herkömmlicher Kosmetik auf diesen Weichmacher hin. Denn der Alkohol wird mit Phthalaten vergällt.
Phthalate können sich auch aus den Plastikflaschen von Duschgel etc. und Tuben von Zahnpasten, Make-up usw. lösen.
Die üblichen Verdächtigen
Aluminium verschließt es die Poren und unterbindet die Schweißbildung. Auf diese Weise wird die natürliche Entgiftung der Haut unterdrückt. Nachweislich lagert Aluminium sich im Gewebe ab und kontinuierlich hinterlassen auch kleinste Mengen irgendwann Zellreaktionen. Bereits bei einmaliger täglicher Anwendung aluminiumhaltiger Antitranspirantien liegen die Aluminiumwerte über der wöchentlich tolerierbaren Aufnahmemenge. Besonders wer nach dem Rasieren sein Deo benutzt, schleust das Alu direkt durch die mikrofeinen Risse in die Haut. Aluminium wird immer wieder mit der Entwicklung von Alzheimer und der Entstehung von Brustkrebs in Verbindung gebracht, gilt als nervenschädigend und hautirritierend. Allerdings hat dies bislang zu keinerlei Konsequenzen geführt. Vor allem, da wir noch einigen anderen Aluminium-Quellen ausgesetzt sind.
Triclosan ist ein antibakterieller Wirkstoff, den man in Zahnpasten, Deos, Seifen, Haut- und Fußpflege finden kann. Der Wirkstoff kann Allergien hervorrufen, Bakterien resistent gegen Antibiotika machen und unter UV-Strahlung giftige Dioxine bilden. Bereits seit 2017 wurde der Verdacht geäußert, dass Triclosan krebserregend sei. In einer Studie wurde Mäusen kleine Mengen Triclosan verabreicht, diese zeigten nach kurzer Zeit Beeinträchtigungen der Muskelfunktionen sowie Leberschäden.
UV-Filter sind in vielen Kosmetika wie Sonnenmilch, Gesichtscremes und Lippenbalsam enthalten. Sie sollen uns vor der Sonnenstrahlung schützen und dem Hautkrebsrisiko vorbeugen. Leider haben synthetische UV-Filter auch ihre Schattenseiten, zum Beispiel die gesundheitsschädlichen Stoffe Benzophenone. Diese Inhaltsstoffe sind hormonell wirksam, irritierend für Haut und Augen, allergieauslösend und stehen in Verdacht, krebserregend zu sein. In schlimmsten Fällen kann es gar zu Nervenschädigungen und Veränderung der Erbanlagen führen.
Weitere Bezeichnungen: Ethylhexyl Methoxycinnamate, Benzophenone-3 -4 (BP-3, BP-4), 4-Methylbenzylidencampher, Octyl-methoxycinnamat, Butyl Methoxydibenzoylmethane, Octyl Methoxycinnamate, Oxybenzone, Homosalate, Octyl-Dimethyl-Para-Amino-Benzoic-Acid, Octocrylene, Padimate O (OD-PABA), 3-MBC, 4-MBC
Nanopartikel werden in Kosmetika wie Zahnpasta, Lippenstift oder Sonnencreme eingesetzt. Die winzigen Teilchen sind über tausend Mal dünner als der Durchmesser eines Menschenhaares. Die Pigmente Titanoxid und Zinkoxid etwa werden in der Sonnenmilchproduktion eingesetzt und legen sich wie ein Film auf die Haut, um Sonnenlicht zu reflektieren. Das klingt alles erstmal positiv, doch die Nanopartikel in Kosmetika sind umstritten. Ihre Wirkung auf Mensch und Umwelt ist bislang noch nicht ausreichend erforscht, viele aussagekräftige Studien gibt es bisher nicht.
Mikroplastik wird in Kosmetikprodukten wie Peelings, Cremes oder Shampoos und Haarsprays eingesetzt. In fester und flüssiger Form werden die Plastikteilchen als Schleifmittel in Hautpeelings, als Filmbildner in Sonnencremes oder schlicht als günstiges Bindemittel in Cremes eingesetzt. Über die Kosmetik gelangt das Mikroplastik übers Abwasser in die Kläranlagen. Da die Plastikpartikel nicht gänzlich aus dem Wasser gefiltert werden können, finden wir sie schließlich in unseren Flüssen und Meeren.
Für Verbraucher ist es fast unmöglich herauszufinden, ob und in welcher Form Mikroplastik im Kosmetikprodukt enthalten ist, da es keine Kennzeichnungen gibt. Meist versteckt sich der Kunststoff hinter Bezeichnungen wie Polyethylen, Nylon-6 oder Polyacrylat.
Fluoride sind ein giftiges Abfallprodukt und gehören weder in Zahnpasten, noch ins Trinkwasser oder ins Speisesalz.
Kosmetikartikel sollen schön machen – aber nicht krank!
Die Inhaltsstoffe sind mit INCI-Bezeichnung angegeben. Die Angabe erfolgt auf den Verpackungen in der Regel mit abnehmender Reihenfolge. Das heißt, was zuerst auf der Liste steht, ist am meisten vertreten. Allerdings sind Farbstoffe immer erst am Ende aufgelistet – unabhängig davon, wieviel davon enthalten ist.
Dermatologisch getestet sind viele Kosmetika. Über die Qualität von Cremes, Shampoos oder Make-Up sagt das allerdings nichts aus.
Viele denken, dass sie die Kosmetik nur äußerlich anwenden und sie ihnen deshalb nichts anhaben kann. Aber das ist ein Trugschluss. Alles gelangt über die Haut auch in unseren Körper und Organismus.
Und da man nicht nur ein Kosmetikprodukt anwendet, ist der Grenzwert dann alleine hier schon mal schnell überschritten.
Bilder von Daniel Lehner